pflanzbar
Alles begann mit einer ungenutzten Brachfläche und der Idee diese in einen urbanen Garten zu verwandeln. Und Monate später, konnten wir durch großartige Mithilfe der Nachbarschaft und insbesondere den Nachbarskindern eine selbst gestalteten Gartenoase inmitten des urbanen Raumes „Hilgershöhe“ realisieren.
…HILGERSHöHE
Auf dem Grundstück Heinrich-Böll-Straße, Ecke Hilgershöhe fanden wir die geeignete brachliegende Wiesenfläche. Hier sollte ein urbaner Mitmachgarten unter Einbindung der Nachbarschaft entstehen.
Die Wiese inklusive Zaun, Mauer und Gebäude sollten kreativ und individuell bespielt und bepflanzt werden, um zukünftig der umliegenden Nachbarschaft als Treffpunkt, Gemeinschaftsgarten und buntem Miteinander zu dienen.
U R B A N G A R D E N I N G
Beim Urbanen Gartenbau (auch Urban Gardening) geht es meist um kleinräumige, gärtnerische Nutzung städtischer Flächen innerhalb von Siedlungsgebieten oder in deren direktem Umfeld. Dabei stehen nachhaltige Bewirtschaftung, umweltschonende Produktion und bewusster Konsum der landwirtschaftlichen Erzeugnisse im Vordergrund.
Gemeinschaftlich genutzte Gärten beleben aber auch den öffentlichen Raum und schaffen neue Orte der Begegnung und des Austauschs. Nachbarn lernen sich beim gemeinsamen Buddeln kennen, Menschen verschiedener Kulturkreise tauschen gärtnerisches Wissen und Erfahrungen aus. Im besten Falle wachsen mit den Blumen und Pflanzen die Gemeinschaften, neue Impulse für Kulturen der Teilhabe werden gegeben. Stadtteile gewinnen durch das zivilgesellschaftliche Engagement an Lebensqualität, indem sie Miteinander in Verbindung treten und ihren Kiez verschönern. Und ganz nebenbei entstehen praktische Lernorte für Kinder und Jugendliche.
MIT GäRTNERN UNSERE STäDTE VERäNDERN...
Wuppertal ist eine der grünsten Städte Deutschlands, mehr als 34 Prozent des Gebiets besteht aus Grünflächen und Wäldern, es gibt etwa 8000 Kleingärten und 46 Friedhöfe. Die meisten Wuppertaler wissen natürlich längst, dass wir eine Stadt der Superlative sind, nicht nur was die Treppen angeht, sondern auch in Sachen Flora. Trotzdem findet man auch den einen oder anderen grauen Fleck dem ein bisschen Farbe gut stehen würde.
WORK IN PROGRESS
Durch tolle Spenden der Nachbarschaft und vielen helfenden Kindern und Nachbarn konnten wir zusammen einen tollen Start des Mitmachgartens erleben. Reifen wurden bepflanzt, eine Badewanne als Gemüsebeet angelegt, Milchtüten mit Erdbeeren bestückt, alte PET-Flaschen mit Blumen verschönert und eine Sitzbank mit allerlei Grünzeug verziert.
ZIEL:
Mitmachgarten unter Einbindung der Nachbarschaft für ein buntes Miteinander und gemeinsame Gestaltung der eigenen Umgebung.
TEILNEHMER:
Nachbarn aller Altersklassen und Nationalitäten.
BEDINGUNG:
Gerne an der frischen Luft und Spaß an Gartenarbeit.
ZUKUNFT:
Verstetigung der PflanzBar nach Ablauf der Projektzeit – eine Gartenoase für die gesamte Nachbarschaft
KRäUTERPFäHLE
Es wurde täglich gemeinsam gebuddelt, gesät, gepflanzt, gehämmert, geschraubt, gesägt und gegossen.
Durch großartige Mithilfe und Sachspenden der Nachbarschaft, Finanzierung durch den Verfügungsfonds „Soziale Stadt Oberbarmen/Wichlinghausen“, großzügiges Sponsoring von WSW, AWG und anderen Unternehmen, engagierte Mitarbeitern der umliegenden Einrichtungen, fleißiges Mitgärtnern der Nachbarschaftskinder, regelmäßige Teilnahme der Gruppen/AGs der KITA Samoastraße, der Grundschule Mercklinghausstraße, der Gesamtschule Langerfeld und des Jugendzentrums Heinrich-Böll-Straße konnte die Vision einer selbst gestalteten Gartenoase inmitten des urbanen Raumes der Hilgershöhe realisiert werden.
PFLANZBAR
In kürzester Zeit wurde aus einer ungenutzten Brachfläche ein schöner Gartenfleck für alle Anwohner geschaffen:
Bunte Gemüse-Hochbeete, bepflanzte Badewannen, eine große Kräuterschnecke, etliche Kräuterpfähle, eine Salatpyramide, ein Bauwagen als Geräteschuppen, eine Vielzahl von Blumen-Autoreifen, eine bepflanzte Holzpaletten-Wand, große Anzahl an bepflanzten Milch-tüten und Schuhen, Graffitisitzbänke und –stühle und zwei Wassertanks (Spende der WSW) fanden ihren Platz in der "PflanzBar".
Dort wachsen nun, neben bunten Zierblumen und Sträuchern, auch eine Vielzahl von verschiedensten Gemüsesorten, welche zusammen mit Nachbarn und Kindern vorgezogen, eingepflanzt oder eingesät wurden.
Das Gartenprojekt lädt zum offenen Gärtnern oder auch als Erholungsoase in Mitten des städtischen Lebens ein.
Die PflanzBar wurde von vielen AGs und Projektgruppen benachbarter Schulen, KiTAs und Jugendzentren regelmäßig als Projektfläche genutzt. So wurden Montag, Mittwoch und Freitag zu festen Projekttagen. Zusätzlich kamen Kinder aus der Nachbarschaft, direkt nach Schul-schluss direkt in den Garten und stundenlang beim Bepflanzen, Bauen und Verschönern des Mitmachgartens zu helfen.
KRäUTERSCHNECKE
Gemeinsam mit dem Modellprojekt "Urban Gardening Ostersbaum" des Nachbarschaftsheims wurde eine Kräuterschnecke in nur einem Tag fertiggestellt. Beim gegenseitigen Besuchen unserer Gärten kam die Idee, dass wir zusammen eine Kräuterschnecke bauen wollen. WIR hatten den Platz und Material dafür und DIE das Kwon-How und die viele tolle Mithelfer. Cooperation rules !
Auf alle Fälle ein toller Tag und viel Spaß mit Kaffee und Stullen nebst Arbeit.
PFLANZBAR KOCHBAR ESSBAR
Erntezeit Die PflanzBar wurde an einem Sonntag in eine „KochBar“ und „EssBar“ verwandelt. Zwei große Sternbrenner, Bierzelt, Pavillions, Getränke, Salatschüsseln & alles, was man sonst noch so für eine richtige Kochsession braucht, wurde bei Partyservice Schmidtke geliehen.
Um 12 Uhr wurde gemeinsam mit den Kindern aus der Nachbarschaft geerntet: Kartoffeln, Bohnen, Petersilie, Rote Beete, Kohlrabi, Zucchini, Möhren und vieles mehr…
Anschließend wurde alles gemeinsam mit den Kindern gewaschen, geschält, kleingeschnibbelt und ab in die großen Pfannen damit. Für die Zubereitung hatten wir professionelle Unterstützung von Philipp Grimm (Koch & Inhaber des Restaurants 79° in Wuppertal). Es fanden sich viele Leute aus der Nachbarschaft in der „EssBar“ ein, es wurde gemeinsam gequatscht und gegessen. Am Enden waren die Beete leer und die Bäuche voll! Ein gelungenes Abschlussfest.
Ohne eurer fleißiges Mitgärtnern, ohne die Unter-stützung der vielen Unternehmen und deren großzügigen Materialspenden wäre es nicht möglich gewesen, in einem halben Jahr aus einer Brachfläche eine kleine grüne Oase entstehen zu lassen. Großen Dank an die benachbarten Organisationen und die Nachbarschaft, die uns so super aufgenommen und unterstützt haben. Vielen Dank an die WSW für die Zurverfügungstellung des Trafo-Hauses für die Graffiti Aktion. Wir hatten riesen Freude an dem Projekt „PflanzBar“ und freuen uns sehr, dass der Garten in Zukunft durch euren Einsatz erhalten bleibt!
G R A F F I T I
Von Anfang an war geplant, dass wir das auf dem Grundstück stehende Trafohäuschen und die Wand am Bürgersteig mit einem Graffiti „verschönern“. Während dem Prozess unseres Urban Gardening Projekts kristallisierten sich die Nachbarkids als unsere fettesten Kooperations-partner heraus. Sie kamen zahlreich, buddelten, pflanzten und pflegten unermüdlich mit uns den Garten. Und da wuchs die Idee in uns, diese als Graffitis im Garten zu verewigen. Verdammt verdient!!!
Und nun hat der Mitmachgarten „PflanzBar“ auf der Hilgershöhe in Wuppertal endlich einen neuen Anstrich. Der Graffit-Künstler Denis Klatt www.denisklatt.de aus Dortmund hat sein Graffiti-Werk fertiggestellt und unsere "kleinen" PflanzBar-Gärtner verewigt.
27 Comic-Versionen der Kinder strahlen nun bunt auf der Hilgershöhe.
P R O J E K T TEAM
DAS PROJEKT WIRD GEFÖRDERT IM RAHMEN DES VERFÜGUNGSFONDS FÜR OBERBARMEN/WICHLINGHAUSEN DURCH: